Predigt „Karfreitag - Barabbas“

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Barabbas – ein Mörder entgeht seiner gerechten Strafe, weil die Menschen lieber einen Unschuldigen hingerichtet sehen wollen… Hat diese Begebenheit an einem Freitag vor 2000 Jahre auch uns etwas zu sagen? ‌

Notes
Transcript
Titel:
Der große Tausch

Bibeltext:

Mt 27, 15-26

Geraffte Zusammenfassung für die Website:

Barabbas – ein Mörder entgeht seiner gerechten Strafe, weil die Menschen lieber einen Unschuldigen hingerichtet sehen wollen… Hat diese Begebenheit an einem Freitag vor 2000 Jahre auch uns etwas zu sagen?

Worum geht es in der Predigt:

Wie verknüpft sich das Thema mit der Gemeindevision:

Infos zum Sonntag des Liturgischen Kalenders:

Was ist das Ziel meiner Predigt:

Was ist der Kerngedanke meiner Predigt:

Welche Grundaspekte/Themengebiete könnten/sollten behandelt werden?

Veranschaulichungen:

Fürs Kleingruppenmaterial

Allgemeine Ideen

Reflexionsfragen

Bibeltext (als Volltext):

Jesus wird zum Tod verurteilt

Markus 15,6-15; Lukas 23,17-25; Johannes 18,39-40; 19,4-16
15Es war üblich, dass der römische Statthalterjedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen begnadigte.Dieser durfte von der Volksmenge bestimmt werden.16Damals gab es einen berüchtigten Gefangenen,der Jesus Barabbas hieß.17Als die Menschen versammelt waren,fragte Pilatus sie:»Wen von beiden wollt ihr?Wen soll ich euch freigeben:Jesus Barabbas oder Jesus, der Christus genannt wird?«18Denn er wusste,dass man ihm Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatte.19Während er noch auf dem Richterstuhl saß,ließ ihm seine Frau ausrichten:»Tu diesem Menschen nichts an! Er ist ein Gerechter.Seinetwegen hatte ich heute Nacht einen Albtraum.«
20Doch die führenden Priester und Ratsältestenüberredeten die Menschenmenge:Sie sollten von Pilatus verlangen,Barabbas zu begnadigen und Jesus hinrichten zu lassen.21Da wandte sich Pilatus an die Menschenmengeund fragte: »Wen von beiden wollt ihr?Wen soll ich euch freilassen?«Sie riefen: »Barabbas!«22Pilatus fragte sie weiter:»Was soll ich mit Jesus machen,der Christus genannt wird?«Da schrien alle: »Ans Kreuz mit ihm!«23Er fragte sie: »Was hat er denn verbrochen?«Aber sie schrien nur noch lauter:»Ans Kreuz mit ihm!«
24Pilatus merkte, dass seine Versuche nichts bewirkten.Der Tumult wurde sogar immer noch größer.Da ließ er sich Wasser bringenund wusch sich vor der Volksmenge die Hände.Er sagte: »Mich trifft keine Schuld an seinem Tod.Das ist eure Sache.«25Darauf rief das ganze Volk:»Die Strafe für seinen Tod soll unsund unsere Kinder treffen!«26Daraufhin gab Pilatus ihnen Barabbas frei.Jesus aber ließ er auspeitschen.Er übergab ihn den Soldaten, damit sie ihn kreuzigten.

Kontext des Textes

Parallelstellen

Mk 15,6 ff.
Lk 22,13 ff.
Joh 18, 40 f.
Apg 3, 12-15
Kol 2,14 f.

Aspekte aus Kommentaren

Wuppertal:
- Barabbas repräsentiert denselben revolutionären Geist, der Jesus vorgeworfen wird…
- Das bedeutet: Den Geist des Friedesn und Gehorsams Jesu verwerfen und den Geist der Empörung das Ruder zu übergeben…
- Die heidnische Frau warnt Pilatus, das Volk das die Schrift kennt verwirft den Herrn…
- Die Verwerfung „ans Kreuz mit ihm…“ als Lossage der messianischen Verheißung…
- Pilatus wäscht die Hände in „abergläubiger Furcht“
- Sein Blut komme… „noch nie ist ein schauerlicherer Fluch ausgesprochen worden…“
- In einem schrecklichen Genozid ca 40 Jahre später kann man die Erfüllung des Fluches sehen…
- Die Geißelung der Römer hatte keine Beschränkungen wie 5 Mose 25,3
- Andere Bezeichnungen für diese Strafe: „zerfleischen, zermalmen, pflügen, zerbrechen, zermalmen…“
Wuppertal zu Markus:
- Pilatus Frage ist geschickt. Er rechnet damit, dass das Volk, das Jesus ja eigentlich liebte ihn freigeben will.
- Mit der Formulierung euren König habe er gemeint, ihnen die Antwort klar bereitzustellen: Zu sagen: Kreuzige unseren König heißt Absage an den Willen als freis Volk zu leben…
- Am Ende siegt wieder die Sachlichkeit: Lieber nicht das Volk gegen sich haben… Dann muss er halt weg…
W. zu Lk:
- Vorsehung, dass der wahre Sohn des Vaters dieser Karikatur entgegengestellt wird?
- Die Beratung von Pilatus als er die Nachricht vom Traum seiner Frau bekommt haben die Führer dazu genutzt, um die Menge gegen Jesus aufzuwiegeln…
- Hier ein Bild dafür, wie verhängnisvoll es ist, die „Volksmange“ über entscheidende (heils)fragen urteilen zu lassen…
Wilckens zu Joh:
- Ein Gewalttäter soll freigegeben werden. Statt des Messias, der für die Wahrheit zeugt.

Keys

Beobachtungen zum Text:
- Eigentlich ein schöner Brauch: Gerade zum Passah jemanden begnadigen.
- Interessant: Der eine heist „Sohn des Vaters, der Andere: der Gesalbte…“ Welchen Jesus kreuzigen wir?
o Barrabas – Sohn des Vaters… Könnte eigentlich jeder sein… Jeder? Ein Mörder? Das erinnert an Mt 5 „wer zu seinem Bruder sagt: Du Idiot…“
- Pilatus durchschaut den Neid. Aber: Nur aus Neid?? Ist nicht aus Sicht der Schriftgelehrten auch diese Zwickmühle dabei? Wahrung der Tradition, Verantwortung vor dem Volk etc.?
- Pilatus Frau hat von Jesus geträumt… Interessant: Warnung an die Männer. Hört auf eure (oft ja feinfühligeren) Frauen!
- Die Menschenmenge wird überredet. Dann formiert sich eine Einheit: ALLE schrien. Wo am Anfang noch Unsicherheit war, wird nun der Finsternis Tür und Tor geöffnet!
- Als Pilatus nochmal fragt: Was hat er denn verbrochen ist der Drops eigentlich schon gelutscht. Keiner will mehr echte Gründe. Jetzt gilt es einfach nur noch sich durchzusetzen…
- Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld. Theologische Frage: ist er damit unschuldig? Kann er sich davon entledigen? Dennoch muss man ihm zugestehen, dass er keine große Wahl hatte… Er hat eigentlich „alles versucht“ oder?
- Die selbstverfluchung der Menge… Haben sie das wirklich so gesagt??
- Warum lässt Pilatus Jesus vor der hinrichtung auch noch auspeitschen?? Schlägt sein scheitern in dem Rettungsversuch in rohen Grimm um?
- Vermutlich gelang es deswegen den Schriftgelehrten so gut die Menge gegen Jesus aufzulehnen, weil diese die Festnahme Jesu in ihrem Glauben an den Starken Befreier schon als niederlage und disqualifikation desselben auffassten… Die Enttäuschung kippt über in Wut!
Macht die Vorstellung, dass Jesus möglicherweise ans Kreuz gegangen ist, obwohl dies nicht die einzige unausweichliche Tat war, die Erlösung erwirkte, sondern die Tat, die die Erlösung demonstrierte – macht sie uns nicht noch überwältigter von Gottes Liebe?
- Hätte er sich einen Xbeliebigen Menschen ausgesucht ja, vllt grausam. Aber Jesus und der Vater sind eins! Er hat es selbst für uns erlitten! Um uns zu zeigen, wie weit die Liebe geht!
- Barabbas war ein Rebell… passt es zu unserer Rebellion?
- Liedzeile: „I love you fort the cross… When you were beaten you were wounded, you were punished I go free”

Thematischer Aufbau

Me

We

God

You

We

Skript “Barabbas” 29.03.2023

- Darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Jesus. Ja, ich weiß, kein besonders origineller Name. So heißen viele meinerzeit.
- Warscheinlich weil die Bedeutung einfach so schön ist. Gott rettet. Ja. Ein schöner Wunschtraum. Leider ist von Gottes Rettung in meiner Zeit nicht viel zu sehen. Wir erleben tagtäglich die Unterdrückung durch eine fremde Macht. Die Römer beherrschen uns. Gott hat sich bisher nicht dazu bequemt uns von denen zu retten. Deswegen gefällt mir dieser Name eigentlich nicht, den meine Mutter mir gegeben hat. Aber ziemlich schnell hat sich bei mir ein Spitzname durchgesetzt. Barabbas. So werde ich bis heute genannt.
- Ich hab mir diesen Namen nicht ausgesucht. Das kam daher, dass wir uns als jungsbande oft nach dem Namen des Vaters gerufen haben. Barjona war einer meiner Kumpels. „Sohn des Jona“. Bei mir ist es so… Ich habe meinen Vater nie gekannt. Aber ich wollte auch Sohn von wem sein. Also wurde ich Bar-Abbas. Der Sohn von Abba. Der Sohn meines Vaters.
- Meine Mutter hat nie groß über ihn gesprochen. Hat nur mal erwähnt, dass er ein Kämpfer war. Sowas wie ein Soldat oder so…
- Ehrlich gesagt vermute ich, hat er meine Mutter einfach verlassen, zurückgelassen. Vielleicht auch schlimmeres – vielleicht geschah meine Zeugung auch gegen den Willen meiner Mutter. Aber diese Vorstellung habe ich lieber verdrängt. Ich stellte mir zeitlebens lieber vor mein Vater sein ein Held.
- Zeitlebens… Ich muss vielleicht dazu erwähnen… Meine Zeit ist abgelaufen. Ich sitze in der Todeszelle. Jeden Moment kann einer der soldaten hier auftauchen und mich abführen. Zu den Henkern…
- Aber jetzt sitze ich hier, warte und denke über mein Leben nach. Wer bin ich eigentlich? Der Sohn meines Vaters? JA ich habe irgendwie tief in mir drin immer so eine Sehnsucht nach diesem Vater gehabt. Durch diese Sehnsucht angetrieben habe ich mir bereits als Kind vorgestellt, was für ein Held mein Vater vielleicht war: Sicher hat er meine Mutter nicht verlassen - Ich habe mir vorgestellt, wie er vielleicht ein Held war, der sich aufgelehnt hat und gegen die Unterdrückung der Römer gekämpft hat! Wie er in diesem Kampf sein Leben gelassen hat. Das er ein wahrer Jude war, der sein Volk geliebt hat, ja der sich für die Befreiung seines Volkes hingegeben hat. Ein echter Mätryrer – ein Befreier, ein Retter.
- Eigentlich war es diese Vorstellung von meinem Heldenhaften Vater, die mich dazu angetrieben hat auch selbst zu Kämpfen. Diesen brutalen römischen Unterdrückern zu zeigen, dass wir ein freies Volk sind! Dass sie uns nie kleinkriegen werden. Dass wir eines Tages die sein werden, die SIE hinrichten!
- JA, am liebsten wollte ich sie alle tot sehen! Wollte sehen wie ihr Blut die Straßen Jerusalems füllt! Ja, das würde doch meinem Vater die Ehre machen! Oder?
- Und ich fand meinesgleichen! Wir waren viele. Und wir suchten nach Möglichkeiten, die Römer empfindlich zu treffen.
- Und ich war der, der auserwählt wurde, diesen Anschlag auszuführen! Es sollte ein Statement sein! Römer sind nicht sicher vor uns!
- Es lief alles nach Plan. Wir lauerten im Hinterhalt um einen der römischen Beamten abzupassen, wenn er ausgelassen nach dem Festmahl von Pilatus nach Hause geht. Und da kam tatsächlich einer. Er lief günstig. Komplett nichtsahnend.
- Ich nutzte die Gelegenheit und Sprang heraus!
- Das einzige Problem war, dass er mich bemerkte. Die Sekunde bevor ich mit meinem Dolch zustieß trafen sich unsere Blicke.
- Dieses Gesicht. Dieser Mann. Ich habe es immer noch genau so vor Augen! In der Sekunde wurde mir plötzlich klar was ich hier tue: Ich bin dabei jemanden zu töten. Einen unschuldigen!
- Als mir die schwere dieser Tat bewusst wurde war es schon zu spät. Das Blanke entsetzen im Gesicht dieses Mannes erstarrte, als er vor mir in sich zusammensackte und starb. Ich war wie paralisiert… sorgte wohl auch für mein zögern, dass ich es nicht mehr schaffte den Legionären zu entkommen…
- Ich leistete auch keinen Widerstand mehr. Ich Barabbas, der Sohn meines Vaters. Ich bin ein Mörder.
- Jetzt sitze ich hier in der Zelle und warte. Und ehrlich: Es ist leider ziemlich klar, wie die Strafe aussieht, die auf mich wartet … Das Kreuz! Immer wieder konnte ich Zeuge davon werden, wie die Römer irgendwelche Ungehorsamen dort draußen vor der Stadt festgenagelt hatten – manche brauchten Tage bis der Tod sie dann endlich von ihren Leiden erlöste. Das ist mein Schicksal. Bei dem Gadanken daran dreht sich in mir alles um. Ich habe solche entsetzliche Angst.
- Aber fast noch mehr graut mir vor der Geißelung. Mir wäre nicht bekannt das die Römer mal wen gekreuzigt hätten ohne ihn vorher auszupeitschen, bzw. „ordentlich durchzupflügen“ oder zu „zerfleischen“ wie das hier im Volksmund auch gerne nennt… Der Begriff ist durchaus passend, wenn man bedenkt dass die Legionäre nicht selten erst dann damit aufhören, wenn man schon auf die blanken Knochen gucken kann.
- Bei uns Juden schreibt die Tora für solche Strafen eine Grenze vor, damit der Bestrafte ein Stück seiner Würde behält… Nicht so bei den Römern. Sie kennen keine Gnade.
- Ja Gnade. Das wäre das einzige, was mich retten könnte. Ich hab solche entsetzliche Angst…
- Und dann… sehe ich wieder das Entsetzen in dem sterbenden Mann, den ich mit meinem Dolch durchbohrte. Und dann weiß ich: Ich habe es verdient!
- Wenn es Gnade geben sollte… Dann nicht für mich! Ich habe sie nicht verdient! So nicht! Wenn ich doch nur eine zweite Chance haben könnte… Aber es ist vorbei.
- Ja, vielleicht wird Pilatus wieder einen Gefangenen begnadigen. Ist ja bald Passah. Aber dass ich derjenige bin… Hahaha! Wegen Leuten wie mir üben die Römer ihre Unterdrückung nur noch brutaler aus! Im Volk kann ich keinen Fürsprecher erwarten! Und selbst wenn: Was dann? Wie könnte ich weiterleben mit der Schuld, die ich auf mich geladen habe…
- Es gibt keinen anderen Weg. Heute bekomme ich das, was ich verdiene.
- Oh nein. Ich höre das Klimpern der Schlüssel. Soll es jetzt so weit sein?
„Mitkommen“ befielt der Legionär barsch. Er treibt mich vor sich her wie Vieh.
- Doch was ist das? Als wir das Gebäude verlassen, treffen wir auf eine große Menschenmenge. Der Soldat stößt mich aufs Podium. Dort auf dem Podium steht bereits der Mann, der Mein Todesurteil verkünden wird. Pilatus. Neben ihm steht ein anderer Gefangener. Den müssen sie frisch geschnappt haben. Seine Kleidung ist noch nicht so verdreckt wie meine von den Wochen in Haft. Aber Gefangener ist er wohl. Zumindest würde das seine Blessuren erklären. Die haben sich ihn sicherlich schon mal vorgeknöpft… Aber Moment mal. Der kommt mir doch bekannt vor. Ist das nicht… Unmöglich! Doch! Es ist dieser Rabbi! Dieser besondere Mann, der so viele geheilt hat! Jesus! Mein Namensvetter. Der aber doch sonst so anders ist als ich… Er ist doch der, dem meine Mutter zu verdanken hat, dass ihr gebeugter Rücken wieder gerade ist! Er sprach nur ein Wort, sagte sie. Und sie berichtete von seinem Blick sie sagte noch nie habe sie eine solche Liebe in den Augen eines Menschen gesehen… Und einmal habe ich ihn ja auch selbst gesehen. Dieser Mann hatte auch in mir die Hoffnung geweckt, dass Gott uns vielleicht doch nicht vergessen hat… Allerdings gab man in unseren Kreisen nicht viel auf jemanden, der Gewaltlosigkeit und Frieden predigte… Er war irgendwie… zu GUT für uns. Aber was macht er jetzt hier…? Soll der verurteilt werden? Haben es die hohen Priester nun doch Satt gehabt, wie er ihre Gesetzlichkeit anprangerte… Wahrscheinlich wollen sie ihn loswerden…
- Ah jetzt verstehe ich was hier läuft. Pilatus will einen Gefangenen begnadigen. Pilatus ruft:
„Wen von beiden wollt ihr? Wen soll ich freigeben?“ Ich gegen… IHN??
- Die Antwort wird wohl klar sein. Soll der begnadigt werden, der von Liebe predigt und unzählige Menschen heilt? Oder der, der ein Mörder ist? Was für eine Alternative! Aber was höre ich da? Die Leute rufen meinen Namen. Barabbas! Rufen sie… Wie kann das sein? Das ist nicht richtig. Pilatus fragt sie wieder. Sie rufen immer noch meinen Namen. Soll ich – der Sohn eines unbekannten Vaters… Soll ich am Ende tatsächlich Gnade erfahren?

Hauptteil - God

Ihr lieben – über Barabbas erfahren wir nicht viel aus der Bibel. Vielleicht passt meine Darstellung hier zu der historischen Realität. Vielleicht war er auch ganz anders. Meistens wird er nicht als einsichtiger Mensch dargestellt. Wir wissen es nicht. Was wir mit Sicherheit wissen: Barabbas wurde als Schuldiger begnadigt. Und das hatte nichts mit ihm zu tun! 0%. Die Gnade die Er erfuhr hatte einzig und allein mit dem zu tun, der an seiner Stelle verurteilt wurde.
Barabbas erlebt einen unerhörten Tausch. Sein Leben für das von ihm. Sein sündiges Leben bekommt er geschenkt, zum Preis von Jesu reinem, vollkommenen leben…!
Ob Barabbas bewusst war, was hier passierte? Dass er als erster die Gnade erfahren durfte, die Jesus mit dem Kreuz brachte? Es wäre Interessant, wie Barabbas wohl reagieren würde, wenn ihm nach seiner Rückkehr aus der Schriftrolle des Jesaja Kapitel 53 vorgelesen worden wäre (wie Magdalene uns vorhin):
Jes 53, 4-6 in Wahrheit hat er unsere Krankheiten getragen
und unsere Schmerzen auf sich genommen.
Wir aber hielten ihn für einen Ausgestoßenen,
der von Gott geschlagen und gedemütigt wird.
5Doch er wurde gequält, weil wir schuldig waren.
Er wurde misshandelt, weil wir uns verfehlt hatten.
Er ertrug die Schläge, damit wir Frieden haben.
Er wurde verwundet, damit wir geheilt werden.
6Wir hatten uns verirrt wie Schafe.
Jeder kümmerte sich nur um seinen eigenen Weg.
Aber der Herr lud all unsere Schuld auf ihn.
Vielleicht wäre Barabbas jubelnd aufgesprungen und hätte gerufen: Das ist es! Das ist ER! Ich habe es erlebt!
Und ich frage mich: Wie würde Barabbas danach leben? Würde er den nächsten Anschlag planen? Oder würde er nicht vielmehr nie mehr derselbe sein?
Den Tausch zu sehen macht den Unterschied. Barabbas ist nicht irgendwie durch Zufall freigekommen. Irgendwie weiß keiner mehr so richtig, was vorgefallen ist… War vielleicht nicht so schlimm. Vergessen wir mal, was du getan hast. Sagen einfach „Schwamm drüber…“
Nein Barabbas sah, welch hoher Preis für die Gnade bezahlt wurde, die er unverdient empfing.

Anwendung - You

Heute ist Karfreitag. Und wir schauen auf dieses Kreuz. Was hat das was dort geschah mit mir zu tun?
Ich glaube Barabbas – dieser Mann könnte auch für dich und mich stehen! Was? Dieser Mörder? Ja. Dieser Mörder.
Er war der Sohn eines Vaters. Ganz unspezifisch. Und doch ganz menschlich. Wir alle haben unsere eigenen Väter, haben unsere Geschichte. Die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind.
Und gleichzeitig war Barabbas ein Rebell! Einer der sich Auflehnte! Das trifft sicherlich nicht in gleicher Weise auf viele von uns zu. Aber biblisch betrachtet sind wir als ganze Menschheit Rebellen. Nicht etwa gegen eine ungerechte Fremdmacht, sondern gegen unseren liebenden Schöpfer. Gegen den, der uns als sein gegenüber schuf und uns unsere Würde verlieh. Das Wort Gottes bezeugt uns: (Röm 3, 10-12 + 19)
Keiner ist gerecht – nicht ein Einziger.11 Keiner ist einsichtig, keiner fragt nach Gott.12Alle sind sie von ihm abgefallen, allesamt sind sie verdorben. Es gibt keinen, der etwas Gutes tut! Auch nicht einen Einzigen! (… 19:) Die ganze Welt ist vor Gott schuldig.
Und das mag sich für uns manchmal auch wie ein hartes Urteil anhören. Rebellen gegen Gott? Schuldig… Ja ok, jeder hat auch schonmal was Falsches getan. Aber kann das den so schlimm sein? Ich meine - Barabbas war ein Mörder! Ein Krimineller! So etwas würde ich nie tun!
Ja. Das mag sein Aber vor Gott verunreinigen uns nicht nur die großen, offensichtlichen Sünden. Es fängt schon im kleinen, im Verborgenen an. Wer von sich sagt er sei ohne Schuld hat das Wort Gottes gegen sich:
Matthäus 5, 21-22
21»Ihr wisst, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst nicht töten!‹ Außerdem heißt es: ›Wer einen Mord begeht, der gehört vor Gericht‹.22Ich sage euch aber: Schon wer auf seinen Bruder oder seine Schwester wütend ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester ›Dummkopf‹ sagt, gehört vor den jüdischen Rat. Wer ›Idiot‹ sagt, der gehört ins Feuer der Hölle.
Wer von uns könnte angesichts dieses Wortes noch sagen: Ich habe kein Urteil zu befürchten. Meine Weste ist rein… Nein wir sind alle in Sünde gefallen.
Barabbas steht für dich und für mich! Jesu unschuldiger Tod am Kreuz ist für uns genauso real lebensrettend wie damals für ihn!
Der unerhörte Tausch – sein Leben für meins – gilt auch für uns!
Wenn wir heute am Karfreitag auf den sehen, der dort am Holz hing, dann sehen wir unsere eigene Schuld die da Hängt. Wir sehen den, der für uns zur Sünde geworden ist. Wir sehen den, der das getragen hat, was wir eigentlich selbst tragen müssten.
Ich möchte mit Kolosser 2, 13-15 abschließen. Danach wollen wir eine Zeit der Stille haben. Und wer mag, darf dann gerne im Gebet auf das gehörte antworten.
Kol 2, 13-15 (Gute Nachricht Bibel) Einst wart ihr tot, denn ihr wart unbeschnitten, das heißt in ein Leben voller Schuld verstrickt. Aber Gott hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht. Er hat uns unsere ganze Schuld vergeben.
14 Den Schuldschein, der uns wegen der nicht befolgten Gesetzesvorschriften belastete, hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.
15 Die Mächte und Gewalten, die diesen Schuldschein gegen uns geltend machen wollten,[2] hat er entwaffnet und vor aller Welt zur Schau gestellt, er hat sie in seinem Triumphzug mitgeführt – und das alles in und durch Christus.
Amen.

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